Kamindichtungen sollten in regelmäßigen Abständen auf Herz und Niere geprüft werden. Die Dichtungen haben nicht nur die Aufgabe, die gefährlichen Gase nicht in den Wohnraum gelangen zu lassen, denn auch die Luftzufuhr kann unter Umständen bei defekten Ofendichtungen erhöht werden. Somit kann nicht mehr wie gewohnt die Luftzufuhr reguliert werden. Durch die zusätzliche Luft, die an der defekten Ofendichtung in den Brennbereich einströmt entsteht somit mehr Hitze und Ihr Brenngut verbrennt schneller. Es muss nicht immer die Dichtung der Ofen- Kamintüren sein! 

Manche Öfen haben extra Dichtungen z. B. im Bereich des Aschenkastens oder der Scheibe. Bei vielen Abgasrohren sind ebenfalls Dichtungen an den Revisionsklappen vorhanden. Auch diese Ofendichtungen verlieren mit der Zeit Ihre Wirkung da sie je nach Hitze bzw. Alter langsam anfangen sich zu zersetzen bzw beim Reinigen beschädigt werden können. Der Übergang zwischen Ofenrohr und Kamin ist ebenfalls mit einer Ofendichtung abgedichtet. Auch wenn hier in diesem Fall etwas mehr Arbeit auf Sie zu kommt, sollten Sie auch diese Kamindichtung auf Ihre Funktion überprüfen.

Woran erkenne ich eine defekte Ofendichtung?

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Wie oben beschrieben könnte es sein, dass trotz stärkster Drosselung der Luftzufuhr Ihr Brenngut schneller verbrennt wie sonst üblich. Spätestens jedoch wenn Sie spürbar einen Qualmgeruch war nehmen oder sogar schon Qualm bei geschlossener Ofentüre austritt. Aber auch schon der anfängliche Verschleiß kann einfach festgestellt werden. Achten Sie beim verschließen der Ofentüre darauf wie viel Kraft sie aufwenden müssen. 

Wenn sich die Ofentüre nur mit sehr leichtem Widerstand verschließen lässt ist dies ein Zeichen für eine abgenutzte Ofentürdichtung. Des weiteren können Sie an Hand von Rußrändern erkennen ob der Ofen dicht ist. Öffnen Sie die Ofentüre und schauen Sie ob innerhalb der Ofendichtung der Ruß festgehalten wurde. Sollten Sie außerhalb der Dichtung weiteren Ruß finden, ist dies ebenfalls ein Zeichen für eine nicht richtig dichtende Kamindichtung.

Welche Arten an Ofendichtungen gibt es?

Je nach Ofentyp bzw. Hersteller werden verschiedene Arten angeboten. Welche für Sie richtig ist kommt meist auch auf den Einsatzort an. Einige Hersteller nutzen für Ihre Glasscheibendichtungen ausschließlich flache Dichtungen. Andere Hersteller aber auch Ofendichtschnur. 

Bevor Sie also anfangen Material zu bestellen, prüfen Sie zunächst welche Arten an Ofendichtungen Sie benötigen. Achten Sie auch darauf das bei einem Ofen mehrere Dichtungsarten verbaut sein können also sowohl Ofendichtschnur rund quadratisch als auch Ofendichtung flach.

Wie lange dauert es eine Ofendichtung zu erneuern?

Je nachdem welche Art an Dichtungsschnur Sie verwenden, welche Klebart bzw. welche Ofendichtung sie erneuern kann man im Schnitt von ca. 20 – 30 Minuten ausgehen. Anschließend müssen verwendete Kleber je nach Herstellerangaben noch trocknen. Daher empfiehlt sich den Austausch der Ofendichtung 

schon vor Beginn der Heizperiode aufzuführen.  Dies ist aber nur eine Empfehlung! Selbstverständlich können Sie dies zu jedem Zeitpunkt machen. Doch wer möchte schon gerne im tiefsten Winter je nach Klebeart einen ganzen Tag auf seinen Ofen verzichten?

Worauf sollten sie vor dem Kauf einer Ofendichtung achten!

Jeder Hersteller legt seinem Gerät eine Bedienungsanleitung bei! Hier können Sie im Regelfall auch einfach die Art bzw. Größe der von Ihnen benötigten Dichtung finden. Sollte diese Bedienungsanleitung nicht mehr vorhanden sein, schauen Sie doch mal auf die Internetseite des Herstellers, dort liegen die Bedienungsanleitungen bzw. Technischen Daten meist in PDF-Form zum Download bereit. Sollte Ihnen noch immer nicht die gewünschten Daten zur Verfügung stehen, rufen Sie den Hersteller an! Wenn nun aber alles nichts nutzt muss man selber ran. Bei den meisten Scheibendichtungen werden heute flache Dichtungen 

verwendet. Hier ist es relativ einfach mit einem Maßband messbar wie breit das Band sein muss. Im Schnitt sind diese alle zwischen 10 mm bis 20 mm breit und ca.2 mm dick. Bei Runddichtungen ( auch Dichtschnur, Dichtkordel oder ebenfalls auch Ofendichtung genannt) ist dies etwas schwieriger. Man könnte den Durchmesser der defekten Ofendichtung mit einer Schieblehre messen, doch da es sich um eine defekte Ofendichtung handelt ist der ursprüngliche Durchmesser nicht mehr richtig messbar da die Dichtung mit der Zeit an Umfang verliert und es somit zum Defekt kommt.

Wie messe ich den Durchmesser bzw. wie dick muss eine Ofendichtung sein?

Nachdem Sie die alte, defekte Ofendichtung am Kamin entfernt haben, sehen sie wie die Führungs-Halterille in der die Dichtung eingelegt – eingeklebt wird. Wenn Sie nun die Breite und Tiefe dieser „Rille“ addieren und dann weitere 2 mm dazu addieren, haben Sie den richtigen Durchmesser für Ihre Kamindichtung gefunden. Die Länge bestimmen Sie einfach anhand der Länge der alten Dichtung bzw. anhand des Umfangs der Fürhungs-Halterille. 

ACHTUNG! Auch für den unwahrscheinlichen Fall das zwei 1 Meter Stücke günstiger sein sollten,  sollten sie in diesem Fall trotzdem bei Bedarf eine 2 Meter Schnur kaufen. Jegliche Stückelung der Ofendichtschnur wirkt sich negativ auf das Dichtverhalten und somit auf die Leistung Ihres Ofens aus. (Grundsätzlich reden wir hier über Beträge zwischen ca. 8 – 20 Euro da sollte der eine oder andere Euro lieber an einer nicht so lebenswichtigen Stelle eingespart werden.)

Ofendichtung erneuern / wechseln. Schritt für Schritt

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Ihr Kamin sollte vor, während und nach der gesamten Arbeitszeit nicht gefeuert werden. Dies gilt bis zum Zeit-punkt, wo der Hersteller den Aushärtevorgang des Klebers angibt.

ACHTUNG ! Bei sehr alten Öfen könnten noch Ofendichtungen mit Asbest verarbeitet sein! In solch einem Fall müssen Sie unbedingt Schutzmaske / Schutzkleidung tragen da der Asbest hoch Krebserregend ist!

Entfernen Sie zunächst die alte Dichtung. Nun erscheint auch wie bereits oben erwähnt die sogenannte Führungs- Halterille. In dieser werden sich wohl nach dem Entfernen noch Rückstände des Klebers befinden.

Entfernen Sie, am besten mit einem geeigneten Werkzeug (ev. Mit einem Schraubenzieher oder einer schmalen Spachtel) die vorhandene Klebereste. Dies ist sehr wichtig damit später keine Unebenheiten bilden die wiederum die Dichtschnur durchlässig machen könnte.

Nehmen Sie nun den Kleber mit dem ihre neue Dichtung verarbeitet werden soll und lesen Sie die Beschreibung aufmerksam durch. Einige Hersteller empfehlen nur Punktuell den Kleber aufzutragen andere empfehlen den Kleber durchgehend aufzutragen. Halten Sie sich in jedem Fall an die Anleitung. Sollten Sie Punktuell arbeiten, setzen sie so viele Klebepunkte bis die Tube leer ist. Achten Sie darauf Klebepunkte nicht zu dick aufzutragen. Ansonsten kann später beim Anbringen der Dichtschnur Kleber an den Seiten der Dichtschnur austreten.

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Starten Sie nun an einer der beiden unteren Ecken ( so kann später kein Qualm am Dichtungsübergang nach oben entweichen) und drücken Sie die Schnur ausschließlich mit den Fingern fest in die Führungs-Halterille. Verwenden Sie keinesfalls den Schraubendreher oder ein anderes scharfes, spitzes Werkzeug um die Dichtschnur in die Halterille zu drücken, damit keine Schnitte oder Löscher entstehen können. Achten Sie besonders bei den Übergängen (jede nun folgende Ecke) darauf das die Ofendichtung sich nicht verdreht. Kurz vor Abschluss der Dichtung halten sie zunächst locker die Dichtschnur vor das Ende und nehmen so nun Maß um auf die richtige Länge zu kürzen. Versuchen Sie die Dichtschnur am besten mit einem scharfen Messer zu schneiden und umwickeln sie die Schneidestelle mit einem hitzebeständiges Klebeband damit das Ende nicht ausfransen kann. Eine hilfreiche dritte oder vierte Hand kann da wirklich hilfreich sein. Drücken Sie nun den Rest vorsichtig, gleichmäßig bis zum Ende ein. Es darf später weder eine Lücke entstehen (zu kurz abgeschnitten), noch dürfen sie Anfang und Ende stark überlappen da dadurch die Türe später nicht mehr einwandfrei verschlossen werden kann und somit die Dichtung an anderen Stellen wieder unbrauchbar wird.

Achten Sie nun auf die in der Beschreibung des Klebers angegebenen Trocknungszeiten des Herstellers. Sollten Sie sauber gearbeitet haben und kein Kleber ist an den Seiten der Dichtkordel ausgetreten, können Sie die Ofentüre während der Trocknungszeit schließen. Spätestens jetzt werden Sie merken, das die Türe sich wieder schwerer verschließen lässt. Das kommt daher da die alte Dichtung abgenutzt war und nicht mehr genügend Druck aufgebaut hat um die Türe richtig dicht zu machen.